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Innerlich bereitete ich mich auf die erneute Demütigung vor. Mein Herz pochte schwerfällig und zog sich plötzlich krampfhaft zusammen. Ich war diesen Schmerz bereits gewohnt. Doch weshalb sollte seine Durchlaucht zu mir nach Hause kommen?
Ich wollte ihn hier nicht haben! Das wusste er.
Nach meiner Uhr hatte ich noch über eine Stunde Zeit um ihn zu treffen. Keuchend fasste ich an meine Brust. Vielleicht hatte ich einen Herzinfarkt?
An meiner Tür klingelte es.
Würde der König klingeln oder sie einfach eintreten? Ein donnerndes Klopfen an der Tür unterbrach meine Überlegungen; ich stolperte auf diese zu. Mit schmerzverzerrtem Gesicht riss ich sie auf und sah in das eiskalte, aber wunderschöne Gesicht des Drachenkönigs. Seine strahlende Frau daneben.
Ohne dass ich sie hereinbat, betraten sie meine Wohnung.
„Raus!“, keuchte ich, am ganzen Körper zitternd. „Das ist meine Wohnung und ich will weder dich noch deine Frau hier haben. Raus, aber sofort!“, schrie ich wütend, was ihm lediglich ein schwaches Lächeln abrang. „Darling, setz dich doch inzwischen.“, lächelte er seine Frau an, die sich daraufhin auf meine Couch setzte, die ihr - so wie sie ihre Nase rümpfte - offensichtlich nicht behagte. „Und du halt deinen Mund!“, herrschte er mich an. „Ich brauche lediglich dein Blut. Es kümmert mich nicht im Geringsten wie du haust.“
Ich ballte meine Hände zu Fäusten. „Ich will euch hier nicht haben. Du hast mir eine Nachricht zukommen lassen und laut der habe ich noch eine Stunde. Verschwindet!“ Ich kochte vor Wut. „Mach dich nicht lächerlich, Sarah. Ich sehe darüber hinweg, dass du mir nicht deinen Respekt zollst, so wie es sich für dich gehört!“ Respekt? Ihm? „Für ein arrogantes Arschloch, was nicht mein König ist?“ Ich war mit meiner Beschimpfung noch nicht fertig, aber er unterbrach mich. „Hüte deine Zunge.“
„Sonst was?“, lachte ich hämisch. „Bringst du mich dann um? Bestrafst du mich? Mach nur. Alles ist besser als... das.“ Ich holte weit mit der Hand aus, um ihn und seine Frau in den Kreis einzubeziehen.
Unsanft packte er mich an den Schultern, wobei ich seine Zähne aufblitzen sah.
Sein Körper fühlte sich für mich an wie ein stählerner Hochofen. „Weißt du, es müsste nicht wehtun. Aber dein ungebührendes Verhalten zwingt mich dazu, dir Schmerzen zuzufügen.“ Er vergrub seine langen, scharfen Zähne so tief und unsanft in die Vene an meinem Hals, dass ich vor Schmerz kaum noch Luft bekam. Ich ließ es über mich ergehen, ohne irgendeine Gefühlsregung zu zeigen. Ich war es inzwischen gewohnt.
Tränen rührten ihn ebenso wenig wie Klagenslaute oder die Tatsache, dass ich ab und an ohnmächtig wurde, wenn er zuviel trank. Es kam mir so vor, als ob ein Tiger sich in meinen Hals verbissen hätte. Immer wieder lockerte er seinen Biss, um dann erneut kräftig zuzustoßen.
Es tat so weh!
Als er endlich von mir abließ, taumelte ich ein bisschen. „Wenigstens heulst du seit ein paar Monaten nicht mehr.“ Seine schönen Lippen zu einem grausamen Grinsen verziehend, hob er mit Daumen und Zeigefinger mein Gesicht an, was alles andere als sanft bezeichnet werden konnte und raubte mir einen brutalen Kuss, bei dem seine Hitze in meinen Körper strömte; meine Kälte in seinen.
Dann schob er mich von sich, wischte sich die Hände an den Hosen ab, streckte eine Hand zu seiner Frau aus. "Komm Darling, lass uns gehen, bevor wir hier an Klaustrophobie sterben. Ganz zu schweigen von dem fürchterlichen Gestank nach Mensch in dieser Behausung." Hinter ihnen krachte die Tür ins Schloss.
Kein Dank, keine Verabschiedung.
Nichts.
Dass er mich wie den letzten Dreck behandelte, daran hatte ich mich gewöhnt.
Aber dass er nun auch noch mein Haus mit seiner Anwesenheit und dem seiner Gattin besudelt hatte, trieb mich zur Weißglut. Die resultierte zu einer sehr überstürzten Entscheidung, die längst überfällig war.
Ich musste hier weg.
Schnellstens; ohne zurück zu blicken.